Paulis
Weihnachtsmärchen
Teil 1

Es war an einem Morgen im November. Gerade lichtete sich der Nebel und leichter Nieselregen machte meinen morgendlichen Spaziergang ein bisschen ungemütlich. 

Vor Schrecken lies mich eine Krähe im Sturzflug in meine Richtung erstarren. Ich meine, mein Herz ist doppelt gehüpft vor Angst. Der Vogel krächzte mir in seinem furchtbarsten „Krähendeutsch“ entgegen: „Hund, hast du eine Sekunde Zeit für mich? Du wohnst doch bei den Menschen. Wir Waldtiere haben gehört, Weihnachten sei nicht mehr so, wie es früher einmal war. Stimmt dies?“ 

Ich blieb stehen und schaute den schwarzen Vogel an. Es bereitete mir Unbehagen, wie er da so vor mir saß. „Na schau halt nicht gar so ängstlich drein! Vor mir brauchst dich nicht zu fürchten“, krähte er mir mitten ins Gesicht. „Erzähl mir von Weihnachten. Es macht nämlich das Gerücht die Runde, wenn es so weiter ginge, wäre der weihnachtliche Zauber bald vergessen und es wird ein Fest wie alle anderen auch. Ein Fest von dem die Menschen nichts weiter haben, als zu faulenzen, zu essen und zu trinken. Es heißt, der Geist von Weihnachten und die Nächstenliebe seien verloren gegangen. Die Menschen hetzen nur noch durch die Straßen, gestresst und schlecht gelaunt. Siehst Du das auch so, Hund? Was wurde aus dem besinnlichen Weihnachten mit liebevollen Gesten, hilfsbereiten Menschen, die einander Freude bereiten, schön erfüllende Gespräche, Kekse backen und die Adventzeit gemeinsam mit Familie und Freunden verbringen – gibt es diese Zeit nicht mehr?“

Ich fand meine Sprache wieder und antwortete: „Aber Krähe, ich weiß nicht wovon Du sprichst, mein lieber Freund. Also bei mir zu Hause bei meiner Familie, meiner Arbeit und bei meinen Freunden erlebe ich die Weihnachtszeit genauso, wie Du sie beschrieben hast. Ich kann Dir da leider gar nicht weiterhelfen.“ 

Ich ging einfach weiter und lies ihn mitten im Wald verdutzt stehen. Den ganzen Tag aber lies mich diese Geschichte nicht los. Warum haben die Waldtiere den Glauben an Weihnachten verloren, und wie kann ich ihnen helfen? Die besten Ideen hat man im Bett und am Abend wusste ich plötzlich wie ich Weihnachtstimmung in den Wald bringen könne. Seid gespannt, denn das erzähle ich Euch im Dezember…

Fotocredit © Tanja Hofer Photography

Genießt die wunderschöne Vorweihnachtszeit.

Eure Weihnachtspauli